Protokoll Stadtteilrat vom 05.03.2024

Die Tagesordnung der 340. Sitzung (im Präsenz- und Digital-Format) sah wie folgt aus:

TOP 0. Begrüßung neuer Teilnehmender und Bürger:innensprechstunde

Frau F. von vagabund (basis & woge) stellt sich vor. Sie hat einen Antrag an den Verfügungsfonds gestellt.

Sabine B. regt an, die Emil-Krause-Schule zur Aktion "Hamburg räumt auf" zu bewegen, da es in deren Umfeld extreme Vermüllung durch die Schülerschaft gibt. Auf Ansprache reagieren höchstens die jüngeren Schüler:innen, nicht aber die älteren. Lehrer ziehen sich darauf zurück, dass sie außerhalb des Schulgeländes nicht zuständig sind.

Martin Sacharow als Cop for you korrigiert dahingehend, dass die Lehrer:innen dafür verantwortlich sind, dass die Kinder und Jugendlichen das Schulgelände nicht verlassen. Angeblich soll es einen privaten Reinigungsdienst geben.

Er hat zeitnah eh ein Gespräch in der Schule und wird die Problematik thematisieren.

Vincent M. teilt mit, dass er Parteimitglied bei den LINKEN geworden ist.

TOP 1. Internationaler Tag gegen Rassismus - Planungen für eine Veranstaltung auf dem Dulsberg für den 20.3.2024

Jürgen Fiedler und Roger P. berichten von der Vorbereitung für eine Kundgebung am 20.3.24, dem Vorabend es internationalen Tages gegen Rassismus.

Die immer stärkere gesellschaftliche und politische Polarisierung und damit einhergehende Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung muß zivilgesellschaftlich entgegengewirkt werden. Dazu hat man sich in einem Bündnis aus Arbeitskreis Dulsberg, Stadtteilrat, DIDF und Stadtteilbüro zusammengefunden und wirbt gerade um weitere Unterstützer:innen aus den gesellschaftlichen Gruppen und Akteuren des Stadtteils.

Es soll eine Kundgebung auf dem Straßburger Platz um 17:00 Uhr mit Rede- und Musikbeiträgen geben, dies zeitlich in ca. einer Stunde. Es hat einen Aufruf gegeben, der an den Stadtteilrat verteilt wurde. Der Stadtteilrat beschließt einstimmig bei einer Enthaltung, als Unterstützer und Mitorganisator in Erscheinung zu treten.

TOP 2. Anträge an den Verfügungsfonds

a) Der Antrag zur Finanzierung der Kundgebung und der Öffentlichkeitsarbeit für den 20.3. (Internationaler Tag gegen Rassismus) wird auf 1200 Euro erhöht und einstimmig beschlossen.

b) basis & woge – vagabunt
Frau F. erläutert die Zielsetzung eines Ferienworkshops in den Märzferien mit ihrer jugendlichen Zielgruppe. Ein solcher Workshop ist nicht Bestandteil der Regelfinanzierung, ist aber für die Jugendlichen eine intensive Erfahrung miteinander und ein konzentriertes Erlernen, wie man Mode entwirft und damit ein Kick off für die Modeschöpfung im Alltag. Mindestens 30 Jugendliche pro Jahr können teilnehmen. In den Räumen können max. 4-5 Personen gleichzeitig arbeiten, am workshop können dagegen 15 Jugendliche teilnehmen.

Verena B. regt an, Kontakt zur neuen Quartierskünstlerin aufzunehmen.

Björn H. regt einen Erfahrungsaustausch mit der Erich-Kästner Gesamtschule in Farmsen an, die ähnliche Kurse anbietet.

Dem Antrag wird einstimmig bei vier Enthaltungen zugestimmt.

c) Nicole B. erläutert den Antrag der Urban gardening Aktiven. Jährlich wieder benötigen die Akteure finanzielle Mittel, um ihre gärtnerischen Arbeiten, aber auch Ausbesserungen und Anschaffungen zur Auffrischung der Beete tätigen zu können. Letztendlich ein dit und dat, damit alles in Gang bleibt.

Der Antrag wird einstimmig bei einer Enthaltung angenommen.

d) Jürgen Fiedler erläutert einen Antrag zur befristeten Übernahme von Mietkosten für die Galerie DulsArt. Der jetzige Vorstand muß aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten und es werden Nachfolger:innen gesucht. Da dies aber nicht von heute auf morgen zu organisieren ist, die Vereinsverantwortlichen aber keine weiteren Ausstellungen zur Finanzierung der Unkosten organisieren können, hat sich das Stadtteilbüro der Aufgabe angenommen, die Kunst- und Kulturinteressierten des Stadtteils zu einer Neukonzeptionierung und Neubesetzung der Funktionen in einen Diskussionsprozess zu bringen. Für drei Monate werden dafür Überbrückungskosten beantragt und einstimmig beschlossen.

TOP 3. Das Marktmeisterhaus und seine Bedeutung und Perspektive für den Kulturstandort

Jürgen Fiedler informiert die Anwesenden mit einer Power Point Präsentation über die aktuelle Situation und die möglichen bzw. notwendigen Perspektiven des Marktmeisterhauses (MMH).

Das MMH wurde während der Corona-Phase vor große finanzielle Herausforderungen gestellt, da während der Lockdowns keine Mieteinnahmen zu generieren waren. Mittels der Rücklagen und einer Finanzspritze durch den Verfügungsfonds konnte das Haus durch diese schwere Zeit geführt werden. Im Jahr 2023 hat sich alles wieder normalisiert, es konnte ein positiver Jahresabschluss erzielt werden und die Nachfrage nach dem Haus steigt weiter an.

Dennoch stoßen die Nutzungen und Veranstaltungen immer wieder an Kapazitätsgrenzen, da nur 30 qm als Veranstaltungsfläche zur Verfügung stehen. Dies hat vor 18 Monaten dazu geführt, dass man sich mit drei verschiedenen Architekt:innen Gedanken über eine mögliche Erweiterung des Hauses gemacht hat. Diese Vorschläge wurden im Juli 2023 der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Notwendigkeit zu einer Aufweitung ergibt sich ebenfalls darüber, dass im Zuge der Umbaumaßnahmen im Schulkomplex Alter Teichweg eine extreme Beschneidung des Kulturhofs geplant ist und aller Voraussicht nach auch durchgeführt werden wird. Der Kulturhof wird seine Atmosphäre gänzlich verlieren, zudem ist eine Nutzung immer an Abstimmungen mit der Schule gekoppelt.

Deswegen braucht der Stadtteil eine Räumlichkeit, die frei verfügbar und vielfältigst zu nutzen ist. Eine solche Qualität könnte ein erweitertes MMH bieten.

Die realen Baukosten werden auf ca. ½ Mio. Euro beziffert, die errechneten Betriebskosten für ein größeres Gebäude würden sich im Jahr auf ca. 5000 € belaufen.

Bei allen Überlegungen gilt es, die Nachbarschaft vor zu viel Lärm zu schützen.

Der Stadtteilrat diskutierte die Präsentation und stimmt einstimmig bei zwei Enthaltungen für die Weiterverfolgung der Idee einer Erweiterung des Hauses gegenüber Entscheidungsträgern aus Bezirk und Stadt.

TOP 4. Forderungen an die Politik für die Bezirkswahlen am 9. Juni 2024

Ulrike M. stellt die Forderungen vor, die in der Novembersitzung schon mal angerissen wurden.

Ziel ist, mit dieser Willensbekundung des Stadtteilrates an die Politik heranzutreten und sie aufzufordern, es in ihre Wahlprogramme für die Bezirkswahlen am 9.6. einfließen zu lassen.

Thomas S. mahnt an, das Wort Bürger zu ersetzen, da nicht alle Dulsberger:innen Bürgerrechte haben.

Der Stadtteilrat stimmt einstimmig bei zwei Enthaltungen für die Weitergabe der Forderungen.

TOP 5. Aktuelles aus dem Stadtteil
Bericht über einen Workshop mit der Umweltbehörde zur Landschaftsachse Osterbek

BUKEA-Workshop
In einer kleinen Gruppe bestehend aus Vertreterinnen der Umweltbehörde, dem Bezirk, einer Planerin, den beiden Stadtteilratsvorsitzenden, dem Stadtteilbüro und der Klima-AG richtete man den Blick auf den Teil der Landschaftsachse Osterbek zwischen Elsässer Straße bis ca. 300m jenseits des Ring 2.

Die Planerin und die BUKEA stellte eine Bestandsanalyse vor, hernach beugte mittels brainstorming über den Lupenraum und trug Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge zusammen.

Manche davon stießen auf weniger Gegenliebe, da zu prägende Eingriffe in den Grünraum (z.B. Fitnessräume oder Bolzplatz), andere wie z.B. eine Querung im östlichen Teil oder die Verbannung der Paddelboote und Gedankenspiele für einen Ausweichplatz fanden breite Zustimmung.

Britta P. ergänzt, dass man mit kleineren Eingriffen sowohl die Natur schützen als auch die Aufenthaltsqualität verbessern kann.

Start des Projektes "Dulsberg- fit und gesund im Alter", gefördert durch die AOK

Jürgen Fiedler berichtet von einem ersten Zusammentreffen der Steuerungsgruppe der AOKFörderkulisse "Dulsberg – aktiv und gesund im Alter".

Als erstes in Planung ist eine Auftaktveranstaltung, die die älteren Menschen im Stadtteil anregen soll, sich stärker um Gesundheit und Mobilität im Alter zu kümmern und auf der Kurse vorgestellt werden, die im Anschluss starten.

Kunst im Quartier – Bericht von der Eröffnungsveranstaltung

Jürgen Fiedler berichtet von der Begrüßung der neuen Quartierskünstlerin J. H. Nam, gefördert durch die SAGA-Stiftung. Eine junge Frau aus Südkorea, die in einer Schaufenster-Performance sehr bewegend ihr Leben, insbesondere seit ihrer Ankunft in Deutschland, dargestellt hat.

TOP 6. Aktuelles aus dem Regionalausschuss

Keine dulsbergspezifischen Themen.

TOP 7. Verabschiedung von Maren Wichern und Susanne Otto

Mit zwei Ansprachen von Roger Popp und Jürgen Fiedler ergänzt durch mehrere spontane Beiträge aus dem Stadtteilrat werden Maren Wichern und Susanne Otto sehr empathisch verabschiedet.

Beide bedankten sich bei dem Kreis mit sehr persönlich gehaltenen Worten für die langjährige Zusammenarbeit.

TOP 8. Sonstiges

Nach einer Erprobungsphase der 18:00 Uhr Startzeit gibt es zwei Beiträge gegensätzlicher Art. Vincent M. hatte mit Personen Kontakt, denen es zu früh ist. Martin S. äußert sich dagegen sehr zufrieden mit der Uhrzeit. Björn H. plädiert für einen Kompromiss um 18:30 Uhr.

Eine Abstimmung ergab für folgende Startzeiten:

18:00 14
18:30 9
19:00 0
Damit bleibt es bei 18:00 Uhr, kann aber jederzeit neu bewertet werden.

Kerstin und Claudia haben ihre Gutscheine, die sie beim Ausscheiden aus ihrem Amt bekommen haben, eingelöst und waren in der Musikhalle bei einem Brahmskonzert.

Christine M. erinnert nochmal an die Notrufschilder, angebracht an Bänken, die es in Hamburg noch nicht gibt.

Weiterhin gibt es nichts Neues zum Grundstück der ehemaligen Tankstelle am Alten Teichweg.